Miau
Bobrowski, Johannes (Porträt| Bibliographie)
Kto skazal mjau?
1955
2. Aufl. (16.-35. Tsd.) 1958; 3. Aufl. (36.-50. Tsd.) 1962; 4. Aufl. (51.-60. Tsd.) 1964. Neuausgabe unter dem Titel „Wer sagte da Miau?“ im Altberliner Verlag 1988, 2. Aufl. 1989. Westdeutsche Lizenzausgabe 1963 (Feldafing: Buchheim)
In einem Brief an Otto Baer schreibt Bobrowski am 10. Juli 1950 u.a.: „Sonst? Ich habe ein russisches Kinderbuch in Versen übersetzt, ein paar Vor- und Nachworte geschrieben, Gedichte werden Dir auch noch mal zugehen“ (JBB I: 220). Eberhard Haufe (1994: 30) gibt an, dass es sich bei dem „russischen Kinderbuch“ um Sutejews Miau handelt. Die Angabe übernimmt Jochen Meyer 2017 für seinen Briefstellen-Kommentar, ergänzt um die Information „Die erste Auflage […] erschien erst 1957 im Altberliner Verlag Lucie Groszer“ (JBB I: 223). Lt. Katalog der Russischen Staatsbibliothek (Moskau) wurde das Original Kto skazal mjau? 1955 im Moskauer Kinderbuchverlag Detgis erstmals veröffentlicht, Bobrowski kann es demnach nicht schon 1950 übersetzt haben.
Bobrowskis Name wird in den Miau-Ausgaben des Altberliner Verlags nicht genannt. Dass die Übersetzung von ihm stammt, geht aus dem am 8. März 1957 genehmigten Antrag auf Druckgenehmigung für die ersten 15.000 Exemplare hervor. Als Originaltext wird im Antrag genannt: Kto skasal mjau, Detgis 1955, in der Spalte „Übersetzer“ steht: „Johannes Bobrowski“. Am Ende des nur sechs Zeilen umassenden Verlagsgutachtens heißt es: „Die Option für das Werk wurde uns am 4.5.56 erteilt.“ (BArch DR 1/5078a, Bl. 37 und 38).
Zeitgleich mit der Ausgabe des Altberliner Verlags Lucie Groszer erschien 1957 im Moskauer Verlag für fremdsprachige Literatur eine von Hilde Angarowa erstellte Übersetzung des Kinderbuchs, Titel dort: Wer hat miau gesagt?