Friedrich Eberhard Boysen, 1720–1800
Boysen war Sohn eines Pastors. In Magdeburg besuchte er das Gymnasium, anschließend studierte er in Halle. Dort erwarb er sich durch Vermittlung von Christian Benjamin Michaelis gründliche orientalistische Fachkenntnisse. 1773 – vermutlich als Reaktion auf David Friederich Megerlins im Jahr zuvor erschienenes stark islamophobes Werk Die türkische Bibel oder des Korans allererste teutsche Uebersetzung aus der Arabischen Urschrift – veröffentlichte Boysen in Halle seine wesentlich „freundlichere“ Koran-Version unter dem Titel Der Koran, oder das Gesetz der Muselmänner, durch Muhammed, den Sohn Abdallah’s. Nebst einigen feyerlichen koranischen Gebeten, unmittelbar aus dem Arabischen übersetzt, mit Anmerkungen und Registern versehen und auf Verlangen herausgegeben (2., verb. Aufl. 1775; neue Ausgabe 1828). Dies ist Boysens Hauptübersetzungsleistung.