Header Icon Header Icon
Logo

Suche in UeLEX

Noah Borowski, 1885–1944

1. Oktober 1885 Peski (Russisches Kaiserreich) - 8. April 1944 Alma-Ata (Sowjetunion)
Original- und Ausgangssprache(n)
Russisch
Schlagworte
Übersetzerisches ProfilBerufsübersetzer, Übersetzer in die Fremdsprache Deutsch Übersetzte GattungenSachtexte Sonstige SchlagworteExil (NS-Zeit), Sowjetunion (Exil)

Vorbemerkung der Redaktion

Dieses Porträt entstand im Rahmen des DFG-geförderten D-A-CH-Projekts Exil:Trans (2019–2022).

Geboren in Peski, im Gouvernement Grodno des Russischen Kaiserreichs, war Noah Borowski seit der Gründung der KPD in der deutschen kommunistischen Bewegung aktiv. Aus dem Deutschland der grassierenden Arbeitslosigkeit und des erstarkenden Nationalsozialismus wanderte er Ende 1931 in die Sowjetunion aus und zählte dann zu den eher seltenen Übersetzern im sowjetischen Exil, die bereits vor ihrem Weggang hauptberuflich als Übersetzer ins Deutsche tätig waren und diese Arbeit im Exil fortsetzen konnten. Die wichtigste Quelle für das folgende Porträt des Übersetzers stellen Dokumente aus der Komintern-Kaderakte von Borowski dar, die im Russischen Staatsarchiv für soziopolitische Geschichte (RGASPI), Moskau, aufbewahrt wird.

* * *

Borowski stammte aus einer armen, streng religiösen jüdischen Familie aus dem Stetl Peski (heute Weißrussland), das laut Volkszählung von 1897 2396 Einwohner zählte, davon 2/3 jüdischer Abstammung (EĖ, Bd. 12: Sp. 474). Der Vater Izko Borovskij war Kleinbürger, der Vorname der Mutter war Lipša. Den Lebensunterhalt für die vierköpfige Familie, die außer dem Sohn noch eine Tochter zählte, verdiente der Vater mit Kleinhandel und im Sommer als Flößer. Die Eltern konnten für die beiden Kinder offenbar keine Schuldbildung finanzieren, denn laut Selbstauskunft war Borowski Autodidakt. Bereits mit 15 fing er an, sein eigenes Geld zu verdienen, und zwar als Hauslehrer (RGASPI, 495-205-4929: Bl. 10). Als einziger Sohn war er vom Wehrdienst im Russischen Kaiserreich befreit und habe dadurch umso mehr Zeit in die Lektüre von Büchern investieren können, die ihm früh eine atheistische Weltanschauung vermittelten (ebd.).

Als Mitglied des Allgemeinen Jüdischen Arbeiterbundes nahm er an der Russischen Revolution von 1905 teil. 1906 wurde er verhaftet und für drei Jahre nach Sibirien in das Tobolsker Gouvernement verbannt. Von dort aus ersuchte er die zaristischen Behören, den Verbannungsort aus gesundheitlichen Gründen verlassen zu dürfen und ins Ausland auszureisen. Dem Gesuch wurde 1907 stattgegeben und er ließ sich im gleichen Jahr zunächst in Königsberg nieder, wo er als Buchhalter und Fremdsprachenkorrespondent für Russisch arbeitete.

Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges musste er Königsberg als „feindlicher Ausländer“ verlassen, ging aber nicht nach Russland zurück, sondern landete über Zwischenaufenthalte in Stettin und Leipzig 1915 in Chemnitz, wo er sich der von Fritz Heckert (1884–1936, ZK-Mitglied, an der Kremlmauer beigesetzt) mitbegründeten Chemnitzer Spartakusgruppe anschloss. In der Novemberrevolution war er als Sekretär im Präsidium des Chemnitzer Arbeiter- und Soldatenrates tätig, dessen Vorsitzender Heckert wurde (ebd.: Bl. 69). Borowski wird ihn später mehrmals als Bürgen angeben, der über seine politische Vergangenheit Auskunft geben könne (z. B. ebd.: 59) – ein in der Sowjetunion jener Zeit übliches Prozedere, etwa bei Neuanstellungen oder der Beantragung von Mitgliedschaften in Organisationen.

Der KPD trat er bei der Gründung der Partei 1919 bei. Bis 1926 war er als (zeitweise leitender) Redakteur des Presseorgans der sächsischen KPD Der Kämpfer tätig (ebd.: 7) und übernahm zugleich weitere Aufgaben innerhalb der Parteiorganisation.

 Die übersetzerische Tätigkeit begann für Borowski im Mai 1926, als er von der Partei zur Arbeit im Verlag für Literatur und Politik (kurz Litpol) nach Berlin geschickt wurde. Der 1924 gegründete, nominell von Johannes Wertheim von Wien aus geleitete Verlag (Schwarz 1969: 91; Mugrauer 2019: 144) war eine neue „Erscheinungsform“ (Lokatis 2012: 116) der verlegerischen Tätigkeit der Komintern in Deutschland nach dem Verbot der KPD 1923 (vgl. Hädicke 1994: 485). Der Komintern-Verlag – eine zugegebenermaßen recht fluide verlegerische Entität – bediente sich ständig wechselnder Verlagsnamen, um besser in der Illegalität bzw. Halblegalität operieren und der Zensur sowie der Beschlagnahmung der Buchbestände entgehen zu können (vgl. Lokatis 2012: 117). Zugleich markierte die Litpol-Gründung eine Änderung in der Strategie der Kommunisten, die Massen zu revolutionieren. Nach dem gescheiterten Aufstand von 1923 und dem (nur ein halbes Jahr dauernden) KPD-Verbot wechselte man gewissermaßen von der Straße in die Stube: die Parteimitglieder sollten einer „intensiven Schulungsarbeit“ (Schwarz 1969: 80) unterzogen werden, die Massen marxistisch-leninistische Ideen durch Lektüre verinnerlichen. Die Gründungen des Litpol-Verlags sowie des Neuen Deutschen Verlags (Berlin) waren Ausdruck dieser kulturpolitischen Linie.

Obwohl Litpol auch deutsche Übersetzungen sowjetischer Belletristik verlegte, stand im Mittelpunkt seines Verlagsprogramms die marxistisch-leninistische Literatur. Bis 1930 übersetzte Borowski hauptsächlich Schriften Lenins ins Deutsche, den Großteil davon als Teil der Sämtlichen Werke Lenins, die in enger Zusammenarbeit mit dem Lenin-Institut in Moskau entstanden – „[d]en Verlagsplan und die Manuskripte erhielt der Verlag für Literatur und Politik aus Moskau“ (Schwarz 1969: 91). Sämtliche Bände dieser Werke enthalten im verlegerischen Peritext die Formulierung „einzige vom Lenin-Institut in Moskau autorisierte Ausgabe“.1Die Geschichte dieses translatorischen Projekts harrt noch einer eingehenden buchwissenschaftlichen und translationshistorischen Untersuchung und Einbettung in die Komintern-Geschichte. Die Auswertung der verlegerischen Peritexte der Bände, die laut Angaben im zuletzt in Moskau publizierten Band XV zwischen 1928 und 1941 erschienen sind (insgesamt 21 von den geplanten 30, wenn man die Halbbände separat zählt), zeigt, dass die Produktion auf insgesamt drei Verlage verteilt war. Der Hauptteil erschien im Litpol-Verlag, zwei Bände im Züricher Ring-Verlag (1934 und 1935) sowie drei im Moskauer Verlag für fremdsprachige Literatur (1940–1941). Die Beteiligung mehrerer Verlage hängt zum einen mit der Zäsur 1933 zusammen – man wich offenbar vorrübergehend auf die Schweiz aus – und zeigt zum anderen, dass es sich um ein transnationales, keinem bestimmten Verlag zuzuordnendes Editionsprojekt handelte, welches von der Komintern, also letztlich von Moskau aus gesteuert wurde. Namen der Übersetzer wurden nur in Litpol-Ausgaben genannt und auch dort nur in den Jahren 1927 bis 1929, über die Hälfte der Bände ist mithin anonym erschienen. Der Band XVIII, 1929 im Litpol publiziert (die Bände wurden nicht in der Reihenfolge ihrer an die russische Ausgabe gekoppelten Nummerierung produziert) wurde „unter Redaktion von Karl Schmückle und Ignaz Sorger“ ins Deutsche übertragen, was bedeutet, dass die Arbeit an einigen Übersetzungen translokal verlief, denn Karl Schmückle ging auf Beschluss der Partei bereits 1925 nach Moskau und gehörte zu den ersten deutschen Mitarbeitern am Marx-Engels-Institut in Moskau (Vollgraf, Sperl, Hecker 2001: 428), das 1931 mit dem Lenin-Institut zusammengelegt wurde (ebd.: 135). Als Übersetzer genannt wird Borowski in den Bänden VII, XIII und XX (Hbd. 1 und 2), die 1928–1929 publiziert wurden.2Vgl. die Digitalisate der Bände in der Digitalen Sammlung der Staatsbibliothek zu Berlin, online unter: https://stabikat.de/DB=1/XMLPRS=N/PPN?PPN=895435861 (letzter Aufruf 17. September 2022). Genau diese Bände erwähnt Borowski auch in seinem Lebenslauf aus dem Jahr 1933 (RGASPI, 495-205-4929: Bl. 70). Darüber hinaus hat er für die Reihe Marxistische Bibliothek im Litpol-Verlag mindestens zwei weitere Bücher von Lenin (Staat und Revolution: Die Staatstheorie des Marxismus und die Aufgaben des Proletariats in der Revolution 1929, 133 S.; Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus 1930, 160 S.) sowie eines von Stalin (Probleme des Leninismus 1926, 415 S.) übersetzt. Jedoch trägt keines dieser Bücher im verlegerischen Peritext seinen Namen als Übersetzer. Dass die Übersetzungen dennoch von Borowski stammen, erfährt man durch die Erwähnung der drei Bücher in seinem Lebenslauf.

1929 wurde er als Beteiligter an den innerparteilichen Fraktionskämpfen auf der Seite der Brandlergruppe – in späteren Lebensläufen, die in der Kaderakte enthalten sind, spricht er von „parteifeindlichen Kämpfen“ – aus der Partei ausgeschlossen. Damit endete wohl auch die Mitarbeit bei Litpol. Danach arbeitete er noch einige Monate als Redakteur in der von der Kommunistischen Partei-Opposition (KPO) herausgegebenen Leipziger Tageszeitung Arbeiterpolitik, ging aber im August 1930 nach Berlin. Nachdem er über ein Jahr arbeitslos war (ebd.: Bl. 7), siedelte er Ende 1931 nach Moskau über. Über welche Kanäle diese Übersiedlung organisiert wurde und wie sie genau ablief, lässt sich anhand der dem Verfasser zur Verfügung stehenden Dokumente aus dem RGASPI nicht rekonstruieren. Als Grund für die Emigration gibt Borowski in einem Fragebogen (aus dem Jahr 1934) „Arbeitslosigkeit“ an (ebd.: Bl. 59).

In Moskau erledigte Borowski zunächst Übersetzungsaufträge „im Home-Office“: Für die Verlagsgenossenschaft ausländischer Arbeiter in der UdSSR, kurz Vegaar, übersetzte er von zu Hause aus „Verschiedenes ins Deutsche“ (ebd.: Bl. 70). Knapp zwei Jahre, von Februar 1932 (d. h. ca. vier Monate nach der Ankunft in der Sowjetunion) bis Dezember 1933 hatte er eine Vollzeitstelle als Übersetzer bei der Roten Gewerkschaftsinternationale (russ. „Profitern“). Aus einem Schreiben an Thälmann vom 23. August 1932 geht hervor, dass er täglich von zehn bis halb fünf im Übersetzungsbüro der Organisation verbrachte (ebd.: 75).

Spätestens mit Beginn der Arbeit bei der RGI bemühte sich Borowski um die Wiederherstellung seiner KPD-Mitgliedshaft – wohl aus beruflichen und „politisch-psychologischen“ Gründen. Am 2. Februar 1932 – also um die gleiche Zeit, als er bei der RGI als Übersetzer anfing – richtete er an das ZK der KPD in Berlin bzw. an Wilhelm Pieck als Vertreter des ZK in Moskau einen Antrag auf Wiederherstellung seiner Mitgliedschaft (Bl. 78–81) und zugleich auf Überweisung in die KPdSU. Im Antrag räumte er ausgiebig seine Fehler ein und übte unter Rückgriff auf die „Grundsätze des Leninismus“ Selbstkritik, erhielt jedoch keine Antwort. Kurioserweise zitierte er dabei gewissermaßen sich selbst: nämlich Stalins Buch Probleme des Leninismus, welches er vor einigen Jahren übersetzt hatte (ebd.: Bl. 78f.).

Einen neuen Anlauf nahm er ein halbes Jahr später, als in Moskau das 12. Plenum des Exekutivkomitees der Kommunistischen Internationale (EKKI) stattfand. Am 23. August 1932 übergab er Thälmann als Vertreter der KPD beim EKKI einen Brief mit der Bitte um eine persönliche Unterredung, in der er seine für ihn „unerträgliche Lage“ erläutern wollte (ebd.: Bl. 82), doch auch auf diesen Brief gab es keine Reaktion. Schließlich wandte er sich mit einem Schreiben vom 28. Juni 1933 an die Internationale Kontrollkommission der Komintern, in der Hoffnung, auf diesem Wege die Frage seiner Parteimitgliedschaft geregelt zu bekommen:

Genossen! Mit allen Fibern meiner Seele hänge ich an der revolutionären, an der kommunistischen Bewegung. Ausserhalb der Reihen der kommunistischen Bewegung ist für mich ein wirkliches Leben nicht denkbar. Das bedeutet für mich kein Leben, sondern ein kümmerliches Hinvegetieren. (Ebd.: Bl. 66)

Zugleich schrieb er am 30. Juni 1933 an seinen alten Chemnitzer Parteifreund Fritz Heckert („Lieber Fritz!“) in dessen Eigenschaft als Vertreter des ZK der KPD beim EKKI (ebd.: Bl. 65) – Heckert befand sich seit 1932 in Moskau –, mit der Bitte, seinen an die IKK gerichteten Antrag zu unterstützen. In den darauffolgenden Monaten fanden zwei IKK-Sitzungen statt, an denen auch Heckert teilnahm (ebd.: Bl. 85). Unter seiner Beteiligung wurde ein Verfahren zur Wiederherstellung der Partei-Mitgliedschaft festgelegt, das wohl etwas weniger kompliziert war als die Beantragung einer neuen Mitgliedschaft: Am 13. November teilte Heckert der Kaderabteilung der RGI mit, dass nach Rücksprache mit den Mitgliedern des Politbüros der KPD die Mitgliedschaft Borowskis durch „Annullierung des Ausschlusses“ wiederhergestellt worden sei (ebd.: Bl. 60). Borowski durfte zu seiner „größten Freude wieder in Reih und Glied in der großen Gemeinschaft der Kommunistischen Internationale mitmarschieren“, so seine Formulierung im Lebenslauf (ebd.: Bl. 47).

Die Annulierung des Partei-Ausschlusses spielte eine wichtige Rolle bei der wenige Wochen später erfolgten Anstellung Borowskis als „Redakteur“ bei der Vegaar:

Nach Klärung meiner Parteilage innerhalb der KPD in positivem Sinne wurde ich von der Verlagsgenossenschaft ausländischer Arbeiter zur Arbeit im Verlag als einer der Redakteure der deutschen Sektion des Verlags angefordert. (Ebd.: Bl. 47)

In dieser Eigenschaft konnte Borowski erneut an Buchübersetzungen arbeiten: „Meine Tätigkeit im Verlag war eine Fortsetzung meiner früheren Tätigkeit im Verlag für Literatur und Politik in Berlin […]“, so Borowski im Jahr 1935 (ebd.).

Zwei Titel in der Vegaar-Verlagsbibliographie von Schick tragen Borowskis Namen als alleiniger bzw. beteiligter Übersetzer – beide im Jahr 1934 publiziert: Tscheljuskin: ein Land rettet seine Söhne (Schick 1992: 44), ein Buch des Journalisten Leonid Muchanov über die Polarexpedition der Tscheljuskin, sowie das aus dem Russischen übersetzte Lehrbuch der politischen Ökonomie eines „L. Segal“3Offenbar handelt es sich bei diesem Namen nicht um den aus Polen stammenden US-amerikanischen zionistischen Aktivisten Louis Segal (1894–1964), wie der entsprechende Titeleintrag im elektronischen DNB-Katalog fälschlicherweise suggeriert, sondern um Lev Chonanovič (Falk-)Segal (1895–?), 1926–1931 Leiter des Lehrstuhls für politische Ökonomie an der Internationalen Lenin-Schule, 1937 verhaftet (Vollgraf, Sperl, Hecker 2001: 407). Die Übersetzung des Lehrbuchs wurde 1974 im Westberliner Oberbaumverlag nachgedruckt. (ebd.: 47), welches im selben Jahr auch im Züricher Ring-Verlag herauskam.

Mindestens ein weiteres Buch entstand in dieser Zeit nachweislich unter seiner Beteiligung als Übersetzer: Grundriss der Geschichte der KPdSU (russ. Očerki istorii RKP (b), 1926) des Revolutionärs und Historikers Nikolaj Popow (1890–1938). Dieses Buch wurde 1934 von der Vegaar herausgebracht, ohne Nennung des Übersetzernamens, vermutlich weil zum Zeitpunkt der Veröffentlichung Noah Borowski bereits wieder in Ungnade fiel. Denn die Arbeit an diesem Translat wurde ihm zum Verhängnis. Es handelte sich um einen jener eher seltenen Fälle, in denen eine Übersetzung zum zentralen Gegenstand einer „Durcharbeitung vor dem Kollektiv“ wurde, in die verschiedene politische Instanzen involviert wurden, die über das Schicksal des Translators zu befinden hatten.

Der Ablauf der Ereignisse ist nicht mehr genau zu rekonstruieren. Aber anhand mehrerer Primärdokumente in der Kaderakte – vor allem der Resolution der Pateigruppe der deutschen Sektion der Vegaar vom 14. Dezember (RGASPI, 495-205-4929: Bl. 56–57) und seines Schreibens an die IKK vom 30. Januar 1935 als Reaktion auf Beschlüsse der Parteigruppe (ebd. Bl. 52–53) – kann man zumindest die wichtigsten Stationen in diesem kleinen translatorischen Drama erkennen.

Einem gewissen Redakteur „Gen. Schick“, dessen Identität von mir nicht ermittelt werden konnte, fielen „Verbesserungen“ in Borowskis Übersetzung auf. Die „parteifeindliche“ Natur dieser Veränderungen sei jedoch nicht sofort bemerkt worden, man habe ihnen nicht die „entsprechende Bedeutung“ beigemessen und keine „politische Einschätzung der groben Fehler des Gen. Borowski“ vorgenommen. Sowohl Schick als auch sein Vorgesetzter, der Leiter der deutschen Sektion im Verlag „Bork“ (Otto Unger4Ab Anfang 1934 in der Sowjetunion, ab Februar bei der Vegaar. Im November 1937 verhaftet und am 19. März 1938 zum Tode verurteilt und erschossen, 1956 rehabilitiert (KI-Datenbank).), wurden für diese „mangelnde Wachsamkeit“ kritisiert. Auf der rein formalen Ebene nimmt sich die Auflistung der „groben Fehler“ in der Resolution der Parteigruppe wie ein Katalog jener Mängel aus, wie er in der nicht allzu originellen Übersetzungskritik noch heute üblich ist: Auslassungen, Hinzufügungen, Entstellungen. Die meiste Kritik betraf das Register zum Grundriss der Geschichte der KPdSU.

Die Deutung dieser „Fehler“ jedoch und vor allem die Benennung der Gründe für ihr Zustandekommen fand auf einer anderen, parteipolitischen Ebene statt: In seinen „ungenauen Übersetzungen“, so der Resolutionstext, verwende der Genosse Borowski eine „unbolschewistische Terminologie“; seine „Auslassungen“ beträfen Hinweise auf den „Sowjet- und parteifeindlichen Kampf“ von „Menschewiki und Oppositionellen“; Positives (in der Darstellung dieser „Feinde“) sei unverhältnismäßig deutlich hervorgehoben, Negatives dagegen „verkleistert“ oder „verschwiegen“ worden; „Überflüssige, kleinliche Einzelheiten“, die vom Übersetzer willkürlich hinzugefügt worden seien, hätten „das Wesen der Sache und ihre kritische Behandlung verwässert“; des Weiteren sei er bestrebt gewesen, Popows Anmerkungen zu erweitern bzw. zu ergänzen, angeblich um die behandelten Sachverhalte dem ausländischen, dem deutschsprachigen Leser verständlicher zu machen, in Wahrheit sei dies ein verhüllter Vorwurf an Popow gewesen, unobjektiv zu sein. „Im Wesen der Sache“ aber bringe Borowskis Vorgehen

das opportunistische Streben zum Ausdruck […], politisch scharfe Formulierungen zu vermeiden. In der Praxis läßt sich der „Objektivismus“ des Gen. Borowski ihn gerade dann jedesmal im Stich, wenn es sich um die Charakteristik von Menschewiki oder jeglicher Art von Opportunisten handelt. (Ebd.: 56)

Insgesamt stelle dieses Vorgehen den Versuch dar, in den Text „parteifeindliche Ansichten einzuschmuggeln“ und es zeuge „mit ganzer Klarheit davon, daß auf Borowski noch in vollem Maße seine bundistisch-menschewistisch-brandleristische Vergangenheit lastet“ – obwohl er zur Arbeit im Verlag zugelassen wurde, nachdem er 1932 „seine brandleristischen Fehler“ eingestanden habe und seine KPD-Mitgliedschaft wiederhergestellt wurde.

Einige Äußerungen im Protokoll der offenen Sitzung vom 29. Dezember 1934 (ebd: 100–108), auf der der Fall Borowski weiter erörtert wurde (und von involvierten Genossen auch als Gelegenheit genutzt wurde, prophylaktisch Selbstkritik zu üben und eigenes Unvermögen zu betonen, den Fall nicht schon früher energisch angegangen zu haben), gingen sogar in die Richtung, dass es sich nicht um zufällige Flüchtigkeitsfehler oder um Nachlässigkeit gehandelt habe, sondern um gezielte „Schädlingsarbeit“.5Das Protokoll ist auch für die Geschichte der Vegaar insgesamt von Interesse. Hier wurde zum einen sehr deutlich das Problem des notorischen Mangels an geeigneten Kadern in der Verlagsgenossenschaft, speziell in der deutschen Sektion, angesprochen (namentlich von Michael Kreps). Darüber hinaus entstand eine kleine „translatorische“ Diskussion hinsichtlich der Frage, inwiefern Anpassungen in der Übersetzung, die „nationale Besonderheiten“ berücksichtigen – in der heutigen translationswissenschaftlichen Sprache: „zielkulturelle Anpassungen“ – möglich bzw. wünschenswert seien (was Borowski anzustreben vorgab), wobei eine sich „internationalistisch“ gebende Auffassung vertreten wurde, dass wenn ein Buch „auf Russisch gut“ sei, es in der Übersetzung keiner „Verbesserungen“ oder Änderungen bedürfe (ebd.: Bl. 105).

Schlussendlich wurde Borowski für ungeeignet befunden, weiterhin „auf dem Gebiet verantwortlicher Übersetzung und der Redaktion von Übersetzungen von Werken des Marxismus-Leninismus, der Geschichte der KPdSU(b), von parteipolitischen Dokumenten“ (ebd.: Bl. 57) beschäftigt zu sein, und die Parteigruppe hielt es darüber hinaus für notwendig, sich gegen den Verbleib Borowskis in der Partei auszusprechen (Bericht der Parteigruppe vom 26. Dezember 1934, ebd.: Bl. 30).

In seinem Schreiben an die IKK vom 30. Januar gestand Borowski, wie bereits auf den Parteigruppensitzungen davor, reumütig seine „Fehler“ und sein „unbolschewistisches Vorgehen“ bei der Umänderung des Registers, räumte das „Glätten“ und „Abstumpfen“ der „bolschewistischen politisch scharfen Zuspitzung“ ein („ich ließ es an der notwendigen ideologischen Unversöhnlichkeit fehlen“, was ein zentrales Merkmal des Bolschewismus darstelle), bat jedoch die IKK darum, den Beschluss der Parteigruppe seine KPD-Mitgliedschaft betreffend aufzuheben, damit er in den Reihen der Partei seine immer noch auf ihm lastende „rechtsopportunistische, brandleristische Vergangenheit“ auf „bolschewistische Art“ überwinden könne (ebd.: 52–53).

Doch dies half nichts. Die unmittelbare Folge war zunächst, dass er seine Stelle bei der Vegaar verlor und dass das ZK der KPD am 21. Februar 1935 beschloss, ihn nicht mehr als Parteimitglied zu betrachten. Ein halbes Jahr später bat er das ZK erneut um die Wiederaufnahme in die Partei, da er sonst dazu verurteilt sei, in Arbeitslosigkeit dahinzuvegetieren. Doch auch dieses Mal war das Bitten vergeblich:

Trotz aller meiner Bemühungen ist es mir bis heute noch nicht gelungen, feste Arbeit zu bekommen. Denn überall, wo ich mich um Arbeit bemühe, zieht man sich scheu zurück, sobald man den Grund erfährt […]. Aber nicht die materiellen Schwierigkeiten sind das Wesentliche. Weit wesentlicher ist das moralisch Niederdrückende dieses Zustandes. Dadurch, daß ich keine feste Arbeit habe, bin ich praktisch vom gesamten gesellschaftlichen und politischen Leben völlig ausgeschaltet, ein Ausgestoßener, denn das gesellschaftspolitische Leben beruht im Lande des Sozialismus naturgemäß auf dem Betrieb, auf dem Kollektiv. (Ebd.: 48f.)

Ein Beispiel für solche Zurückweisung bei der Suche nach Arbeit ist in der Kaderakte dokumentiert: Im März 1935, nach drei Monaten Arbeitslosigkeit, ergab sich für Borowski die Möglichkeit, Übersetzungsaufträge für den Deutschen Staatsverlag in Engels zu übernehmen; schreibende oder übersetzende deutsche Emigranten, die in Moskau Schwierigkeiten hatten, wichen manchmal auf periphere Verlagsorte wie Engels oder Charkow aus. Der Verlag suchte händeringend nach qualifizierten Übersetzern, um vor allem Lehrbücher aus dem Russischen ins Deutsche übersetzen zu lassen (ebd.: 43). Doch diese Möglichkeit zerschlug sich: „[S]achlich stand dem nichts im Wege“ schrieb Borowski hilfesuchend an die Vertretung der KPD beim EKKI, „es wurde nur davon abhängig gemacht, daß die deutsche Vertretung keine Einwände dagegen erhebe“. Wie ihm der damalige Verlagsleiter Willy Leow (1887–1937)6Kam in die Sowjetunion 1934, bis 1936 Mitarbeit im Deutschen Staatsverlag, am 26. Februar 1936 verhaftet, am 3. Oktober wegen „Organisation einer trotzkistisch-terroristischen Gruppe“ zum Tode verurteilt und erschossen (Weber / Herbst 2008: 538f.). mitteilte, habe die Vertretung jedoch Einspruch gegen seine Anstellung erhoben, so dass die Arbeit für den Engelser Verlag nicht zustande kam (ebd.: 43). Er empfand diese Entscheidung „als außerordentlich hart und ungerechtfertigt“, denn ein Einwand gegen seine Beschäftigung sei umso weniger gerechtfertigt, als es sich „nicht einmal um verantwortliche Redaktions-, sondern um einfache Übersetzungsarbeit“ handelte (ebd.).

Borowski soll im Zeitraum zwischen 1935 und 1939 laut Angaben in der KI-Datenbank7Die Dokumente aus der Kaderakte, auf die sich die Angaben in der Komintern-Datenbank von Buckmiller und Meschkat beziehen, standen mir nicht zu Verfügung. eine Zeitlang bei der VOKS (Allunionsgesellschaft für kulturelle Verbindung mit dem Ausland) und im Moskauer Trust „Turkstroj“ als Übersetzer beschäftigt gewesen sein, doch dies offenbar nur kurzfristig.

Die Suche nach Arbeit zog sich seit dem Rauswurf aus der Vegaar noch mehrere Jahre hin; noch Anfang 1938 wandte sich Borowski an die Abteilung für „Arbeitsschutz“ (otdel ochrany truda) beim Zentralen Allunionsrat der Gewerkschaften (VZSPS), mit der Bitte, für ihn eine angemessene Beschäftigung zu finden. Die Abteilung intervenierte nämlich bei der Vegaar als einem naheliegenden Beschäftigungsort, bat energisch darum, ihn einzustellen (ebd.: Bl. 29). Die Kaderabteilung des Verlags war strikt dagegen, hielt jedoch vorsichthalber Rücksprache mit der Kaderabteilung der Komintern, die die Ablehnung – in einem vertraulichen Scheiben – unterstützte (ebd.: Bl. 28). Borowskis Name stand spätestens seit 1936 im streng geheimen Memorandum der Komintern-Kaderabteilung mit dem Titel „Trotzkisten und andere feindliche Elemente in der Emigrantengemeinschaft der KPD“ (Weber/Drabkin/Bayerlein 2015: 1247). Er war als „Feind“ endgültig entlarvt worden.

Borowskis Spur verliert sich in Alma-Ata, wo er 1944 im Alter von 59 Jahren starb. Er soll 1938 verhaftet (laut KI-Datenbank) und 1941 dorthin evakuiert – nach Weber/Drabkin/Bayerlein (2015: 1247) deportiert – worden sein.

Das letzte Dokument in der Kaderakte von Noah Borowski stammt aus dem Jahr 1975: Auf der Grundlage aller in der Akte vorhandenen Dokumente wurde – offenbar von den Mitarbeitern des Archivs (damals Zentrales Parteiarchiv am Institut für Marxismus-Leninismus) – auf einer DIN A4 Seite noch einmal sein Werdegang skizziert: Kommunist, Redakteur, Emigrant, Übersetzer (RGASPI, 495-205-4929: Bl. 42). Aber es ging wohl erneut darum, die mangelnde Vertrauenswürdigkeit des Genossen Borowski zu bescheinigen. Den Grund für das abermalige Aufrollen des bewegten Lebens eines vor über dreißig Jahren Verstorbenen vermerkte handschriftlich ein gewisser „R. Lavrov“ direkt unter dem maschinenschriftlichen Text: Der sowjetische Botschafter in der DDR bat das Archiv um eine Auskunft über Noah Borowski. Diese benötigte der Botschafter im Zusammenhang mit dem Vorhaben der Stadt Karl-Marx-Stadt, eine ihrer Straßen in „Borowski-Straße“ umzubenennen. Eine schnelle Internetrecherche zeigt, dass es die umbenannte Stadt offenbar beim alten Straßennamen, der im Vermerk nicht erwähnt wird, beließ.

Entscheidend bei diesem Vorgang dürfte der Schlusssatz in der Auskunft des Moskauer Archivs gewesen sein: ein Zitat aus einer älteren „Charakteristik“ war das, die von Walter Ulbricht am 1. November 1939 in seiner Eigenschaft als Vertreter der KPD beim EKKI8In welchem Zusammenhang Ulbricht diese Charakteristik verfasst hat, geht aus den Unterlagen nicht eindeutig hervor. Vermutlich ging es um Borowskis Bemühungen eine Anstellung als Übersetzer in der Komintern zu finden. erstellt worden war, eine Formulierung, die die kommunistischen Peripetien eines Noah Borowski zu einem endgültigen, die Zurückweisung durch die Partei für immer besiegelnden Urteil gerinnen ließ: „Borowski ist ein alter Rechter, der politisch und persönlich mit Brandler verbunden war und mit ihm hartnäckig den Kampf gegen die Partei geführt hat“ (RGASPI, 495-205-4929: Bl. 35).

Danksagung

Mein Dank gilt Reinhard Müller für die freundliche Bereitstellung der Dokumente aus der Kaderakte von Noah Borowski.

Anmerkungen

  • 1
    Die Geschichte dieses translatorischen Projekts harrt noch einer eingehenden buchwissenschaftlichen und translationshistorischen Untersuchung und Einbettung in die Komintern-Geschichte. Die Auswertung der verlegerischen Peritexte der Bände, die laut Angaben im zuletzt in Moskau publizierten Band XV zwischen 1928 und 1941 erschienen sind (insgesamt 21 von den geplanten 30, wenn man die Halbbände separat zählt), zeigt, dass die Produktion auf insgesamt drei Verlage verteilt war. Der Hauptteil erschien im Litpol-Verlag, zwei Bände im Züricher Ring-Verlag (1934 und 1935) sowie drei im Moskauer Verlag für fremdsprachige Literatur (1940–1941). Die Beteiligung mehrerer Verlage hängt zum einen mit der Zäsur 1933 zusammen – man wich offenbar vorrübergehend auf die Schweiz aus – und zeigt zum anderen, dass es sich um ein transnationales, keinem bestimmten Verlag zuzuordnendes Editionsprojekt handelte, welches von der Komintern, also letztlich von Moskau aus gesteuert wurde. Namen der Übersetzer wurden nur in Litpol-Ausgaben genannt und auch dort nur in den Jahren 1927 bis 1929, über die Hälfte der Bände ist mithin anonym erschienen. Der Band XVIII, 1929 im Litpol publiziert (die Bände wurden nicht in der Reihenfolge ihrer an die russische Ausgabe gekoppelten Nummerierung produziert) wurde „unter Redaktion von Karl Schmückle und Ignaz Sorger“ ins Deutsche übertragen, was bedeutet, dass die Arbeit an einigen Übersetzungen translokal verlief, denn Karl Schmückle ging auf Beschluss der Partei bereits 1925 nach Moskau und gehörte zu den ersten deutschen Mitarbeitern am Marx-Engels-Institut in Moskau (Vollgraf, Sperl, Hecker 2001: 428), das 1931 mit dem Lenin-Institut zusammengelegt wurde (ebd.: 135).
  • 2
    Vgl. die Digitalisate der Bände in der Digitalen Sammlung der Staatsbibliothek zu Berlin, online unter: https://stabikat.de/DB=1/XMLPRS=N/PPN?PPN=895435861 (letzter Aufruf 17. September 2022).
  • 3
    Offenbar handelt es sich bei diesem Namen nicht um den aus Polen stammenden US-amerikanischen zionistischen Aktivisten Louis Segal (1894–1964), wie der entsprechende Titeleintrag im elektronischen DNB-Katalog fälschlicherweise suggeriert, sondern um Lev Chonanovič (Falk-)Segal (1895–?), 1926–1931 Leiter des Lehrstuhls für politische Ökonomie an der Internationalen Lenin-Schule, 1937 verhaftet (Vollgraf, Sperl, Hecker 2001: 407). Die Übersetzung des Lehrbuchs wurde 1974 im Westberliner Oberbaumverlag nachgedruckt.
  • 4
    Ab Anfang 1934 in der Sowjetunion, ab Februar bei der Vegaar. Im November 1937 verhaftet und am 19. März 1938 zum Tode verurteilt und erschossen, 1956 rehabilitiert (KI-Datenbank).
  • 5
    Das Protokoll ist auch für die Geschichte der Vegaar insgesamt von Interesse. Hier wurde zum einen sehr deutlich das Problem des notorischen Mangels an geeigneten Kadern in der Verlagsgenossenschaft, speziell in der deutschen Sektion, angesprochen (namentlich von Michael Kreps). Darüber hinaus entstand eine kleine „translatorische“ Diskussion hinsichtlich der Frage, inwiefern Anpassungen in der Übersetzung, die „nationale Besonderheiten“ berücksichtigen – in der heutigen translationswissenschaftlichen Sprache: „zielkulturelle Anpassungen“ – möglich bzw. wünschenswert seien (was Borowski anzustreben vorgab), wobei eine sich „internationalistisch“ gebende Auffassung vertreten wurde, dass wenn ein Buch „auf Russisch gut“ sei, es in der Übersetzung keiner „Verbesserungen“ oder Änderungen bedürfe (ebd.: Bl. 105).
  • 6
    Kam in die Sowjetunion 1934, bis 1936 Mitarbeit im Deutschen Staatsverlag, am 26. Februar 1936 verhaftet, am 3. Oktober wegen „Organisation einer trotzkistisch-terroristischen Gruppe“ zum Tode verurteilt und erschossen (Weber / Herbst 2008: 538f.).
  • 7
    Die Dokumente aus der Kaderakte, auf die sich die Angaben in der Komintern-Datenbank von Buckmiller und Meschkat beziehen, standen mir nicht zu Verfügung.
  • 8
    In welchem Zusammenhang Ulbricht diese Charakteristik verfasst hat, geht aus den Unterlagen nicht eindeutig hervor. Vermutlich ging es um Borowskis Bemühungen eine Anstellung als Übersetzer in der Komintern zu finden.

Quellen

(=EĖ) Evrejskaja Ėnciklopedija. Svod znanij o evrejstve i ego kulʼture v prošlom i nastojaščem. 16 Bde. Sankt-Peterburg: Iz-vo Brokgauz-Efron 1908–1913. Digitalisat in: Rossijskaja gosudarstvennaja biblioteka, https://search.rsl.ru/ru/record/01003987916 (letzter Aufruf 16. September 2022).
Hädicke, Karl-Heinz (1994): Verlag für Literatur und Politik. In: Barck, Simone et al. (Hg.): Lexikon sozialistischer Literatur. Ihre Geschichte in Deutschland bis 1945. Stuttgart, Weimar: J. B. Metzler, S. 484 – 485.
(= KI-Datenbank) Buckmiller, Michael / Meschkat, Klaus (2007): Biographisches Handbuch zur Geschichte der Kommunistischen Internationale. Ein deutsch-russisches Forschungsprojekt. Biographische Datenbank, CD-ROM. Berlin: Akademie Verlag.
Lokatis, Siegfried (2012): Weltanschauungsverlage. In: Fischer, Ernst / Füssel, Stephan (Hg.): Geschichte des deutschen Buchhandels im 19. und 20. Jahrhundert. Bd. 2: Die Weimarer Republik 1918–1933, Teil 2. Berlin, Boston: Walter de Gruyter, S. 111–138.
Mugrauer, M. (2019): Wertheim, Johann (Johannes). In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950, Bd. 16 (Lieferung 70). Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, S. 143–144.
Schick, Günter (1992): Bibliographie deutschsprachiger Veröffentlichungen der „Verlagsgenossenschaft ausländischer Arbeiter in der UdSSR“ Moskau, Leningrad. Berlin: Institut für Geschichte der Arbeiterbewegung.
Schwarz, Christa (1969): Die Stellung der sowjetischen Belletristik im deutschen Verlagsschaffen 1917 bis 1933. In: Kalhöfer, Karl-Heinz / Rötzsch, Helmut (Hg.): Beiträge zur Geschichte des Buchwesens. Bd. IV. Leipzig: VEB Fachbuchverlag, S. 7–161.
Vollgraf, Carl-Erich / Sperl, Richard / Hecker, Rolf (2001): Stalinismus und das Ende der ersten Marx-Engels-Gesamtausgabe (1931–1941). Berlin, Hamburg: Argument Verlag.
Weber, Hermann / Drabkin, Jakov / Bayerlein, Bernhard H. (Hg.) (2015): Deutschland, Russland, Komintern. II. Dokumente (1918–1943). Nach der Archivrevolution: Neuerschlossene Quellen zu der Geschichte der KPD und den deutsch-russischen Beziehungen. Teilbd. 1. Berlin, München, Boston: de Gruyter.
Weber, Hermann / Herbst, Andreas (22008): Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945. Überarbeitete und stark erweiterte Auflage. Berlin: Karl Dietz Verlag.

Archiv

Russisches Staatsarchiv für sozio-politische Geschichte, Moskau (RGASPI), Kaderakte Noah Borowski im Komintern-Archiv, Signatur 495-205-4929.

Zitierweise

Tashinskiy, Aleksey: Noah Borowski, 1885–1944. In: Germersheimer Übersetzerlexikon UeLEX (online), 22. November 2023.
BeschreibungNoah Borowski, Entstehungsdatum unbekannt (Quelle: Komintern-Kaderakte Noah Borowski, RGASPI, 495-205-4929, Bl. 4).
Datum22. November 2023
Noah Borowski, Entstehungsdatum unbekannt (Quelle: Komintern-Kaderakte Noah Borowski, RGASPI, 495-205-4929, Bl. 4).