Kommentar
Die in der Anthologie enthaltenen Übersetzungen stammen von Dichter-Übersetzern wie Luther, Fischart, Opitz, Voß, Platen, Novalis, Rückert und Mörike, von älteren und zeitgenössischen Übersetzern wie Martin Buber, Joseph von Hammer, Wilhelm Heinse, Laura Maria Kutzer[-Gutkind], August Oehler, Johann Gottlob Regis, Hans Reisiger, Franz Rosenzweig und Vincenz Zapletal bzw. von den Herausgebern Gutkind und Wolfskehl.
Gutkind übersetzte für den Band 20 Texte aus dem Lateinischen, 5 aus dem „makkeronischen Latein“, 4 aus dem Mittelhochdeutschen, je 3 aus dem Altfranzösischen und Französischen, 2 aus dem Italienischen und je einen aus dem Sardischen und dem Spanischen. Für 15 (meist persische) Texte sind Wolfskehl und Gutkind als gemeinsame Bearbeiter bzw. Nachdichter angegeben.
Im Nachwort zu den Übertragungen (S. 507f.) erklärt Gutkind seine „Übersetzungsmaßstäbe“ für die aus dem makkeronischen Latein ins Deutsche gebrachten Texte: „Hier, bei diesen ‚Nuddelversen’ wie Fischart sie getauft hat, diesen kuriosen Hexametern aus Lateinisch, Italienisch und Dialektmantuanisch, galt es, den Schmuck des Gebräus richtig zu treffen, aber gleichzeitig diese Cinquecentomischung auch für uns Heutige genießbar zu machen. Das gelehrt-preziöse Lateinisch des Originals wurde durch ein affektiertes Französisch oder Italienisch, das Dialektmantuanisch durch ein unverkennbar pfälzisches Heimatidiom ersetzt, das vielleicht mehr als jeder andere deutsche Dialekt die fette Frechheit und schlürfende Genüßlichkeit des Mantuanischen wiederzugeben vermag.“