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Resi Flierl, 1913–1985

13. August 1913 Łódź (Kongresspolen) - 12. Juni 1985 Berlin (DDR) (DDR)
Original- und Ausgangssprache(n)
Polnisch, Ungarisch

Resi Flierl1Im Mitgliederverzeichnis der RSK (1942: 55) ist eine Therese Flier aufgeführt, wohnhaft Mohrenstraße 25, Berlin W 8; ich gehe davon aus, dass Therese F. und Resi F. dieselbe Person sind., als Tochter eines österreichischen sozialistischen Journalisten 1913 im polnischen Łódż geboren, lebte seit 1919 in Berlin. Ihre schriftstellerische Laufbahn begann sie mit Arbeiten für Feuilletons, 1938 erschienen in Leipzig ihre Romane Laß Dir’s gut gehen, Viki und Gröll’s bunte Sippe, 1939 folgte der Roman Nie endet der Traum und dann gab es in Zeitungen und Zeitschriften des „Dritten Reiches“ die Unterhaltungsromane Mein Bruder Alexander und Mein Mann Maximilian.2Für Mein Bruder Alexander sowie für Das verliebte Ehepaar verzeichnet der DNB-Katalog (Standort Leipzig) zwei bei Kaiser in Böhmisch-Leipa 1944 erschienene „Wehrmachtausgabe[n], für das Sortiment nicht erhältlich“.

Nach 1945 schrieb Flierl für in der SBZ gegründete Zeitungen (Neues Deutschland, Tägliche Rundschau, Berliner Zeitung u.a.) sowie für Schulbücher. 1948 erschien ihre Novelle Das Leben erwacht. Sie heiratete den „antifaschistischen Widerstandskämpfer und Journalisten Eugen Betzer“ (DDR 1974: 144)3In der Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv (Berlin) befindet sich der Nachlass von Eugen Betzer (Sign. BA SAPMO, NY 4267) mit der Laufzeit 1933–1970. Als Beruf Betzers wird angegeben: Bergmann, Redakteur, Dolmetscher. Verwiesen wird ferner auf „Materialien aus der Emigration, v. a. vom Freien Deutschen Kulturbund“. Zu dem Hinweis auf das Exil passt der Katalogeintrag der DNB, wonach Betzer das Jugendbuch Charlie Chaplins Parade (1955) aus dem Englischen übersetzt hat. und verlegte ihren Wohnsitz 1950 von West-Berlin nach Ost-Berlin, wo sie als freischaffende Schriftstellerin und Übersetzerin arbeiten konnte. Besonders erfolgreich wurde ihr 1967 im Altberliner Verlag Groszer erschienenes Kinderbuch Dörte (5. Auflage 1980). Resi Flierl starb am 12. Juli 1985 in Berlin.

Flierls Übersetzungen sind translationshistorisch auch dadurch interessant, dass sie durchweg in Zusammenarbeit mit jeweils einer weiteren Person entstanden sind. In den Übersetzungen aus dem Polnischen wird stets auch Agnes Flierl (ihre Schwester oder ihre Mutter?) genannt, in den Übersetzungen aus dem Ungarischen Ita Szent-Iványi.

Anmerkungen

  • 1
    Im Mitgliederverzeichnis der RSK (1942: 55) ist eine Therese Flier aufgeführt, wohnhaft Mohrenstraße 25, Berlin W 8; ich gehe davon aus, dass Therese F. und Resi F. dieselbe Person sind.
  • 2
    Für Mein Bruder Alexander sowie für Das verliebte Ehepaar verzeichnet der DNB-Katalog (Standort Leipzig) zwei bei Kaiser in Böhmisch-Leipa 1944 erschienene „Wehrmachtausgabe[n], für das Sortiment nicht erhältlich“.
  • 3
    In der Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv (Berlin) befindet sich der Nachlass von Eugen Betzer (Sign. BA SAPMO, NY 4267) mit der Laufzeit 1933–1970. Als Beruf Betzers wird angegeben: Bergmann, Redakteur, Dolmetscher. Verwiesen wird ferner auf „Materialien aus der Emigration, v. a. vom Freien Deutschen Kulturbund“. Zu dem Hinweis auf das Exil passt der Katalogeintrag der DNB, wonach Betzer das Jugendbuch Charlie Chaplins Parade (1955) aus dem Englischen übersetzt hat.

Quellen

DDR 1974 = Schriftsteller der DDR. Leipzig: VEB Bibliographisches Institut.
Kürschner 1958 = Kürschners Deutscher Literatur-Kalender 1958. Hg. von Werner Schuder. 53. Jg. Berlin: de Gruyter.
RSK 1942 = Schriftsteller-Verzeichnis. Hg. von der Reichsschrifttumskammer. Leipzig: Verlag des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler.

Zitierweise

Kelletat, Andreas F.: Resi Flierl, 1913–1985. In: Germersheimer Übersetzerlexikon UeLEX (online), 9. März 2024.

Bibliographie (Auszug)

Übersetzungen (Buchform)

Originalwerke

Detaillierte Bibliographie