Benno Geiger, 1882–1965
Benno Geiger veröffentlichte zwischen 1913 und 1961 umfangreiche Versübertragungen aus dem Italienischen. 1959 verlieh die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung unter der Präsidentschaft von Hermann Kasack ihren Übersetzer-Preis an Benno Geiger,
den unübertroffenen Meister dichterischer Übertragungen aus dem Italienischen. Sie ehrt mit dieser Auszeichnung sein Jugendwerk, die Übersetzung der Gedichte Giovanni Pascolis; das ‒ nach der Veröffentlichung des Inferno und des Purgatorio ‒ so ergiebig gewordene Wagnis einer Neuübertragung Dantes; und vor allem das in deutscher Sprache jetzt abgeschlossen vorliegende Gesamtwerk der Lyrik Francesco Petrarcas. (Urkundentext)
Der Nachlass Geigers wurde 1977 von seiner Tochter Elsa Geiger Ariè dem auf der Insel San Giorgio Maggiore (Venedig) befindlichen Archiv der Fondazione Giorgio Cini überlassen. Er umfasst 3261 Dokumente, darunter 2891 Korrespondenzen mit ca. 500 italienischen, deutschen, österreichischen und französischen Briefpartnern (u. a. Franz Blei, Borgese, Felix Braun, Carl Einstein, Hofmannsthal, Arno Holz, Kokoschka, Marinetti, Pacoli, Rilke, Otto von Taube, Stefan Zweig). Für übersetzungswissenschaftliche Recherchen dürften die Vorarbeiten zu seinen deutschen Übersetzungen italienischer Dichtung, aber auch die Korrespondenz mit anderen Dichtern und Übersetzern sowie Verlagen von besonderem Interesse sein.
Die Fondazione Giorgio Cini verleiht seit 2014 den Benno-Geiger-Preis für italienische Lyrikübersetzungen (Premio „Benno Geiger“).