Rolf Italiaander, 1913–1991
Der 1913 in Leipzig geborene und seit 1947 mit seinem Lebenspartner Hans-Ludwig Spegg in Hamburg lebende Rolf Italiaander hat kein sonderlich imposantes übersetzerisches Œuvre geschaffen. Jedoch als Initiator und erster Präsident des 1949 gegründeten „Verbands deutschsprachiger Übersetzer literarischer und wissenschaftlicher Werke“ (VdÜ) sowie als vielfach vernetzter Aktivist im weltweiten Dachverband der nationalen Übersetzervereinigungen FIT (Fédération internationale des traducteurs) ist er für die Kulturgeschichte des Literaturübersetzens eine wichtige Gestalt. In diesen Kontext gehört nicht zuletzt jener erste internationale Kongress literarischer Übersetzer, den Italiaander im April 1965 in Hamburg ausgerichtet hat – mit Unterstützung der UNESCO. An ihm nahmen neben zahlreichen Übersetzern (u.a. Bedřich Bösser, Pierre François Caillé, Zlatko Gorjan, Kurt Heinrich Hansen, Curt Meyer-Clason, György Radó, Hans Sahl, Annemarie Schimmel), Übersetzungskritikern (u.a. Marcel Reich-Ranicki, Dieter E. Zimmer) Übersetzungswissenschaftlern (u.a. Jiří Levý) auch Schriftsteller (u.a. Richard Friedenthal, Hans Erich Nossack, Gerhard Pohl), Literatur- und Sprachwissenschaftler sowie Verlagslektoren (u.a. Paridam von dem Knesebeck) und Verleger (u.a. Klaus Piper) teil (vgl. Italiaander 1965).