Erika Guetermann, 1895–1988
Guetermann studierte in ihrer Heimatstadt Hamburg sowie in München Literaturwissenschaft, Philosophie und Kunstgeschichte. Sie war von 1919 bis 1933 als Kunst-, Film- und Theaterkritikerin in Hamburg für Zeitungen tätig und veröffentlichte damals auch erste Gedichte. 1933 erhielt sie Berufsverbot und wurde 1935 drei Monate lang in Schutzhaft genommen. 1938 gelangte sie in die USA und wurde 1944 amerikanische Staatsbürgerin. 1948 kehrte sie nach Hamburg zurück und arbeitete wieder als Journalistin, lebte dann aber ab 1950 abwechselnd in der Schweiz (Ascona) und den USA (New York). Sie übersetzte Gedichte von Denise Levertov (Mit Augen an unserm Hinterkopf; St. Gallen 1961) und Lawrence Ferlinghetti (Ein Coney Island des inneren Karussells; Wiesbaden: Limes 1962). Der Wiesbadener Limes Verlag veröffentlichte außer den Lyrik-Nachdichtungen 1963 noch Guetermanns Übersetzung eines Hemingway-Porträts. Unselbständig könnten auch Übersetzungen von Kenneth Koch-Gedichten erschienen sein.
Nachlass-Recherchen in Marbach und Sulkzbach-Rosenberg sollten noch genauere Einblicke in ihre deutsch-amerikanischen Vermittlungsaktivitäten erbringen.