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Wolfgang Butt, Jg. 1937

19. Dezember 1937 Wuppertal (Deutsches Reich)
Original- und Ausgangssprache(n)
Altwestnordisch, Dänisch, Isländisch, Norwegisch, Schwedisch
Auszeichnungen
Kulturpreis der Stadt Kiel (1996)

Wolfgang Butt (Jg. 1937) wurde in Wuppertal-Elberfeld als Sohn eines evangelischen Buchhändlers geboren. Er schloss sein Studium der Skandinavistik an der Universität Kiel 1967 mit der Promotion ab; seine Dissertation trug den Titel: ‚Sterben‘ und ‚Töten‘ in der Sprache der altnordischen Dichter. 1977 habilitierte er sich ebendort mit einer Arbeit zur Reaktion in der schwedischen Literatur auf den aufkommenden Faschismus in den Jahren 1933 bis 1939: Mobilmachung des Elfenbeinturms.

Im Jahr darauf erschien der von Detlef Brennecke herausgegebene Band Aspekte skandinavischer Gegenwartsliteratur, zu dem Wolfgang Butt den Aufsatz Finnische Identitäten beisteuerte. Auch ist er Mitverfasser der von Fritz Paul 1982 herausgegebenen Grundzüge der neueren skandinavischen Literaturen.

Bis zum Jahr 2000 lehrte er als Gastprofessor an verschiedenen deutschen Hochschulen: so in München, Frankfurt am Main, Saarbrücken, Berlin (West) und Wien. Daneben betrieb er von 1987 bis 1994 in Mönkeberg bei Kiel den Wolfgang Butt Verlag für skandinavische Literatur. Seit 2000 ist er hauptberuflich als freier Übersetzer aus dem Schwedischen, Norwegischen und Dänischen sowie eines Romans (von Einar Már Gudmundsson) und zwei kürzeren Sagas aus dem Isländischen ins Deutsche tätig.   

Sein übersetzerisches Œuvre umfasst knapp 60 Titel. Bekannt wurde er vor allem als Übersetzer der Werke von Per Olov Enquist (zwischen 1982 und 2013), Henning Mankell (1998–2013) und Arne Dahl (2003–2014). Er war auch der Herausgeber eines Bandes der August Strindberg-Werkausgabe im Insel Verlag 1984, sowie Mitherausgeber des Bandes Ich dichte nie von Strindberg im Jahr 2000. Bis ins hohe Alter übersetzt Butt noch Titel der Populärkultur wie die Biografien von Zlatan Ibrahimovic oder des DJs Avicii.

Mit Selbstäußerungen zu Übersetzungsfragen hat sich Wolfgang Butt stets zurückgehalten. Allerdings neigt er dazu, dem übersetzten Text „eine gewisse Fremdheit“ zu lassen und auf „gewisse Signale der Fremdheit“ nicht verzichten zu wollen.1Die Wiedergabe des västerbottnischen Dialekts in Enquists Auszug der Musikanten (München 1982) war vor der Übernahme der Lizenz bei Volk und Welt in Ost-Berlin durchaus umstritten: Butt griff dabei auf Einsprengsel aus seinem bergischen Dialekt zurück. Auch Reich-Ranicki hat auf einige seiner eigenwilligen Sprachschöpfungen reagiert.

Wolfgang Butt lebt heute in Fontanes im südfranzösischen Département Lot.

Anmerkungen

  • 1
    Die Wiedergabe des västerbottnischen Dialekts in Enquists Auszug der Musikanten (München 1982) war vor der Übernahme der Lizenz bei Volk und Welt in Ost-Berlin durchaus umstritten: Butt griff dabei auf Einsprengsel aus seinem bergischen Dialekt zurück. Auch Reich-Ranicki hat auf einige seiner eigenwilligen Sprachschöpfungen reagiert.

Zitierweise

Liedtke, Klaus-Jürgen: Wolfgang Butt, Jg. 1937. In: Germersheimer Übersetzerlexikon UeLEX (online), 26. Januar 2023.
BeschreibungWolfgang Butt (© privat).
Datum1. Februar 2023
Wolfgang Butt (© privat).

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